Urolithiasis
Urolithiasis im Volksmund auch Harnsteinleiden genannt ist eine der häufigsten Erkrankungen im Bereich der Urologie. Meist sind genetische Faktoren, falsche Ernährung oder hohe Konzentration des Urins durch zu geringe Trinkmengen die Ursache.
Folgende Substanzen im Urin gelten als harnsteinbildend:
- Harnsäure - wird durch Eiweisstoffwechsel z.B. aus tierischer Nahrung produziert
- Oxalsäure welche in diversen Gemüsen wie Rhabarber,Tomaten, Spinat oder auch in Schokolade vorkommt
- Calcium - kommt in Molkereiprodukten vor
Wenn diese Substanzen hochkonzentriert im Urin auftreten, können sich kleinste Kristalle bilden. Bei fortbestehend hoher Konzentration im sauren Harnmilieu können sie zu "Steinen" in den Nierenkelchen heranwachsen. Die Harnsteine, die sich so gebildet haben, müssen häufig nicht behandelt werden. Erst wenn sich ein Stein bewegt und in den Harnleiter gelangt, kann es zu Problemen kommen. Eine Abflussbehinderung der ableitenden Harnwege ist die Folge, welche zu heftigen krampfartigen Nierenschmerzen (Kolik) führen kann. Neben einer Schmerzausstrahlung in den Unterleib oder den Genitalbereich kann es auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Meist verfärbt sich der Urin blutig.
Besteht zusätzlich noch eine bakterielle Infektion der Harnwege, kann dies zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung mit Fieber und Sepsis führen.
Harnsteine können auch durch chronische Harnwegsinfektionen, die durch bestimmte Bakterien verursacht werden, entstehen. Weiterhin können angeborene Stoffwechselerkrankungen oder Blasenentleerungsstörungen, z.B. bei Prostatavergrößerungen, ursächlich für die Bildung von Harnsteinen sein.
In den meisten Fällen kommt es zu kolikartigen Schmerzen, die zu einem Abgang des Harnsteines führen können. Sollten die Harnsteine eine Größe von 5mm übersteigen, oder die Beschwerden längerfristig anhalten, wird meist ein endourologischer Eingriff notwendig.
Allgemeine Empfehlung zur Vorbeugung erneuter Nieren / Harnleitersteine:
Die allgemeine Metaphylaxe ist eine therapeutische Empfehlung für jeden Steinpatienten, d.h. unabhängig von seiner Steinart. Ihr Ziel besteht in der Senkung der relativen Übersättigung des Urins und damit der Wahrscheinlichkeit einer Steinbildung.
Die Patienten sollten so viel trinken, dass die tägliche Urinausscheidung mindestens 2 bis 2,5 l beträgt. Dazu werden vor allem harnneutrale Getränke wie Früchte-, Kräuter-, Nieren- oder Blasentee, mineralstoffarme Mineralwasser und verdünnte Fruchtsäfte empfohlen. Vermieden werden sollte ein übermäßiger Genuss an Bohnenkaffe oder schwarzem Tee. Ungeeignet für die Harndilution sind alkoholische Getränke. Der Patient sollte über eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit über den Tag sowie vor der Schlafphase informiert werden.
Zusätzlich sollten eine ausgewogene Vitamin- und ballaststoffreiche Kost empfohlen, Übergewicht und Tätigkeiten, die mit vermehrtem Schwitzen einhergehen, vermieden werden.