Harninkontinenz
Als Harninkontinenz bezeichnet man eine Blasenentleerungsstörung, die mit unwillkürlichem Harnverlust einhergeht. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer.
Kinder können auch von einer Blasenschwäche betroffen sein, welche meist auf Verzögerungen des kindlichen Reifungsprozesses oder seltener auf Fehlbildungen des Urogenitaltraktes zurückzuführen ist. Auch psychologische Faktoren können die Ursache für nächtliches Einnässen sein.
Harninkontinenz ist weit verbreitet und stellt für viele ein Tabuthema dar. Oft sind Ängste, das Gefühl von Scham und unzureichende Informationen über durchführbare Behandlungsmöglichkeiten die Ursache. Viele Betroffene verzichten dabei auf sportliche Aktivitäten und ziehen sich bei gesellschaftlichen Aktivitäten zurück. Dennoch gibt es zahlreiche Diagnose- und Therapiemöglichkeiten um das Thema Harninkontinenz.
Man unterscheidet zwischen folgenden Formen der Harninkontinenz:
Bei dieser Form von Inkontinenz kommt es meist bei körperlicher Belastung wie z.B. Niesen, Husen, Lachen oder auch Treppensteigen zu unkontrolliertem Harnverlust, was auf eine Schwächung des Schließmuskels und Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zurückzuführen ist. Diese Art tritt häufiger bei Frauen und gelegentlich bei Männern infolge operativer Eingriffe auf.
Eine weitere Form der stellt die Dranginkontinenz dar, auch als „Reizblase“ bekannt. Bei dieser Form von ungewolltem Harnabgang, kann die Aktivität der Harnblase nicht kontrolliert und der Harndrang nicht unterdrückt werden.
Diese Art von Inkontinenz kommt seltener vor. Der Harnverlust erfolgt ohne Harndrang bei unwillkürlicher Blasenmuskelkontraktion. Störung der Nervenbahnen zwischen Blase, Rückenmark und zentralem Nervensystem sind die Ursache und führen zur Blasenentleerung ohne spürbarem Harndrang.
Die Überlaufinkontinenz kann durch eine Harnröhrenverengung, einer Prostatavergrößerung oder auch durch eine Fehlfunktion der Blasenmuskulatur hervorgerufen werden, sodaß die Blase immer maximal gefüllt ist. Wird der Druck in der Blase zu groß, können geringe Urinmengen abgehen.
Jegliche Art von Blasenschwäche sollte urologisch abgeklärt werden. Hierzu stehen diverse Untersuchungsmöglichkeiten wie Urindiagnostik, Harnflussmessungen (Uroflowmetrie), Ultraschalluntersuchungen, Harnröhrendruckmessungen, aber auch Untersuchungen der Beckenbodenmuskulatur zur Verfügung. In manchen Fällen ist es notwendig eine spezielle Röntgenuntersuchung durchzuführen um die Ursache feststellen zu können.
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